Zurück in die Zukunft der regionalen Mobilität

In der Marktgemeinde Deutschfeistritz blickte auch Bürgermeister Michael Viertler zurück in die Zukunft: "Wir müssen die verschiedenen Dinge zusammenführen, um die regionale Wirtschaft zu stärken."

Das Verbinden der grundsätzlich gleichwertigen (!) Säulen der Nachhaltigkeit - Ökonomie, Ökologie und Soziales - funktioniert beispielsweise über die Auswahl der uns zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel. Die Wahl der Mobilität beeinflusst dabei auch unsere Umwelt sowie die Infrastruktur der Gemeinde oder Stadt. Das Teilen von Fahrten und das Nutzen der verschiedenen Typen an Fahrrädern schenkt auch Kindern mehr Sicherheit im Verkehr und Platz im öffentlichen Raum.

Radfahren in den Gemeinden und Betrieben für den nachhaltigen Transport

PKW-Kilometer können überwiegend mi dem Fahrrad zurückgelegt werden.
VCÖ: Das Fahrrad hat großes Potential, dass das Auto auch in der kleineren Gemeinde öfter ersetzt wird.

In Österreich sind rund 60 % der mit dem PKW gefahrenen Kilometer Distanzen, welche auch mit dem Fahrrad gemütlich zurückgelegt werden können. Selbstverständlich ist die Möglichkeit zum Ersatz des Autos durch das Fahrrad auch von der geografischen Lage, geplanten Zuladung und weiteren Herausforderungen abhängig. Dennoch besteht zum Beispiel beim Einkaufen von Lebensmitteln oder auch in der Daseinsvorsorge durch die Gemeinde oftmals die Möglichkeit, ein Lastenrad zum nachhaltigen Transport zu nutzen. Die Gemeinden Vorchdorf, Obergrafendorf oder auch die Stadt Graz haben bereits elektrische Lastenräder im Einsatz.

 

Das Unternehmen GLEAM Technologies GmbH hat uns interessante Einblicke in das hochtechnologische Lastenrad Cargo eBike gegeben und uns auch gleich zum Ausprobieren eingeladen. Ich war begeistert, wie einfach, leicht und wendig sich das Cargo eBike zeigte. Es fährt sich wie ein gewöhnliches Fahrrad und legt sich sozusagen mit in die Kurve. Auch denke ich, dass die Verwendung dieses elektrischen Lastenrades vielen Unternehmen in der internen oder auch externen Logistik gute Dienste leisten kann. Auch Bürgermeister Michael Viertler und e5-Teamleiterin GR Michaela Ziegler probierten das Cargo eBike mit Begeisterung aus. 

Auch Heidrun Kögler gleitete mit dem Cargo eBike auf der Straße und testete für die e5-Gemeinden die alternative Transportmöglichkeit im Voraus. Die vorherige Managerin der KEM Energiekultur Kulmland, wechselte vor kurzer Zeit zur Energie Agentur Steiermark als e5-Betreuerin: Wir gratulieren an dieser Stelle herzlich zu der neuen Herausforderung und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

Geteilte und nachhaltige Mobilität in Gemeinden und Betrieben

Die vom Verkehr verursachten Emissionen machen andere Klimaschutzmaßnahmen zunichte. Gründe für den ansteigenden Ausstoß von Kohlenstoffdioxid ist unter anderem die zunehmende Anzahl der heute produzierten Autos. Auch werden pro Person mehr Fahrzeuge gekauft, da die Anzahl der PKWs im Vergleich zum Wachstum der Bevölkerung stärker zunimmt. Die Konsequenz ist ein verringerter PKW-Besetzungsgrad - weniger Personen fahren mit mehr Autos. Klimaschutz geht anders!


Dies führt sowohl zu einem zunehmenden Verbrauch an Ressourcen für die Produktion als auch zu erhöhten Emissionen an Kohlenstoffdioxid und weiteren Treibhausgasen respektive zum vermehrten Ausstoß an Feinstaub. Auch darf der für Straßen benötigte Flächenbedarf nicht außer Acht gelassen werden. Eine intelligente sowie einfache Lösung bietet ummadum - ridesharing mit Mehrwert! Gemeinsames Fahren stärkt die regionale Wirtschaft  und kombiniert eine Mitfahrbörse mit einem Punktesystem. Sowohl der Fahrer als auch der Mitfahrer werden für das Teilen der Fahrt belohnt. PendlerInnen vernetzen sich unkompliziert über eine App, teilen Fahrten von sowie zur Arbeit und reduzieren auch ganz nebenbei ihre Kosten. So nimmt der Besetzungsgrad in den PKWs zu und die Infrastruktur in deiner Gemeinde oder auf dem Firmengelände werden entlastet - der Flächenverbrauch wird eingedämmt. "Gemeinsam mit den Gemeinden und Unternehmen helfen wir, den Verkehr zu reduzieren, schonen die Umwelt und unterstützen den regionalen Handel.", erklärt uns  Claudia Puttner von ummadum im Klima- und Energiebüro ansässig im Gemeindeamt Deutschfeistritz. Bürgermeister Michael Viertler und Gemeinderätin Michaela Ziegler (Marktgemeinde Semriach) waren sehr an der Lösung interessiert und buchten sogleich eine Fahrt mit der ummadum-App.

Wahl der Verkehrsmittel formt den öffentlichen Raum

Karl Reiter befürwortet mehr öffentlichen Raum für Kinder
Karl Reiter (FGM - Forschungsgesellschaft Mobilität) befürwortet mehr öffentlichen Raum für Kinder

Das EU-Projekt Metamorphosis wurde von der FGM - Forschungsgesellschaft Mobilität im Rahmen von Horizon 2020 eingereicht. 

Anstatt den öffentlichen Raum nach den Bedingungen des Autos auszurichten, wird dieser für Kinder nachhaltig gestaltet, erklärt uns Karl Reiter von der Forschungsgesellschaft Mobilität. Dabei liegt der Fokus auf dem engeren Sinn der Nachhaltigkeit, die Lebensqualität zu erhöhen und auch eine Verhaltensänderung im Bereich Mobilität zu schaffen. Metamorphosis nimmt die Gestaltung des öffentlichen Raums für die nächste Generation als Startpunkt und hat das Ziel, kinderfreundliche Lösungen in Fragen der Mobilität vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit umzusetzen. Dabei müssen nicht nur der Verkehrsraum und das "Mobilitätsverhalten" von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet werden, sondern auch die Prozesse respektive die oftmals nicht förderliche Gesetzeslage müssen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise dürfen auf Parkplätzen keine Kinder spielen. Wenn diese Kinder allerdings in einem  Auto - das auf dem Parkplatz steht - spielen, ist dies ordnungsgemäß!? Dies ist ex lege, allerdings ist dies moralisch fragwürdig!

 

Wir müssen uns im Sinne des Klimaschutzes und einer nachhaltigen Gesellschaft zumindest folgende Fragen stellen:

  1. Welchen Stellenwert wollen wir Menschen, Tieren und der Natur auf unserem Planeten geben?
  2. Ist die momentane Gestaltung des öffentlichen Raumes im Sinne der Nachhaltigkeit?
  3. Muss der öffentliche Raum nicht für Menschen anstelle für Maschinen gestaltet werden?  
  4. Welche Rolle spielen wir mit der Auswahl unserer Verkehrsmittel?

Wie siehst du den öffentlichen Raum in der Gemeinde oder Stadt? Denkst du, dass das Auto die erste Wahl sein muss, wenn es um deine Mobilität geht? Wie versuchst du, deine Mobilität nachhaltig zu gestalten und wo sind die großen Herausforderungen? Schreibe uns deine Eindrücke, Beobachtungen oder Wünsche in ein Kommentar - wir freuen uns darauf.

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Kommentare: 3
  • #1

    Martin (Montag, 03 Februar 2020 21:48)

    Das GLEAM Cargo eBike scheint ein tolles Fahrrad zu sein! Mir gefällt vor allem die Variante mit Kindersitzen, die ich auf deren Website gefunden habe.

  • #2

    Roman (Montag, 03 Februar 2020 22:40)

    Ja, dieses Lastenrad ist wirklich gelungen, einfach und lustig zu fahren. Das Gleam Family wird ab Sommer 2020 zum Klimaschutz im Verkehr seinen Beitrag leisten.
    Genial ist auch die Idee von "ummadum", da das Ride-Sharing vieles kombiniert...

  • #3

    Sabrina (Dienstag, 04 Februar 2020 09:06)

    Ich nutze beinahe täglich öffentliche Verkehrsmittel (Bus & Zug) für die Dinge des täglichen Lebens (Beruf und Freizeit). Da meine Eltern auf der anderen Seite der Steiermark wohnen, wo leider kein öffentlichen Verkehr angeboten wird, nutze ich gelegentlich e-Carsharing (ich besitze kein Auto). Ich denke nicht, dass das Auto die erste Wahl sein muss, wünsche mir jedoch einen verstärkten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel.