Die Klimaregion Graz-Umgebung Nord galt seit dem Aufkommen des Intensivobstbaus als Randgebiet und beherbergte deshalb vor allem Streuobstbestände, also Bestände mit meist hochstämmigen Obstbäumen verschiedener Arten und einer Mehrfachnutzung als Grünland. Auch wenn Streuobst nicht mehr in dem Ausmaß wie früher eine wirtschaftliche Bedeutung zu haben scheint, sind Streuobstbäume ökologisch und landschaftsgestaltend äußerst wertvoll. Ein zusätzlicher Aspekt ergibt sich auch aus den klimatischen Veränderungen, die die Obstsortenvielfalt für stabile Bestände und zum Nachzüchten robuster Obstsorten wieder in den Vordergrund rückt.
Da in unserem Raum in der Zwischenkriegszeit eine Vielzahl von Obstbäumen gepflanzt worden waren und viele dieser Altbestände noch erhalten sind, ist ein Erheben der meist unbekannten Sorten sinnvoll, um damit gleichsam aus einem genetischen Pool wieder Obstbäume zu veredeln und damit die Sortenvielfalt zu bewahren und zu pflegen. Deshalb hat der Obst- und Gartenbauverein Frohnleiten und Umgebung die Initiative gesetzt, einen Kataster über die Obstsorten zu erstellen. Diese Initiative wird jetzt über alle Gemeinden der Klimaregion (Deutschfeistritz, Frohnleiten, Peggau, Semriach, Übelbach) in Zusammenarbeit mit den Obst- und Gartenbauvereinen ausgerollt.
Zielsetzungen
- Da die in den letzten 25 Jahren gepflanzten Obstbäume wahrscheinlich zum größten Teil dem gängigen Sortenspiegel der steirischen Baumschulen entspricht, geht es vor allem um ältere Bäume.
- Es entsteht damit keine Verpflichtung zum geschützten Erhalt eines Obstbaumes, auch werden weder Standort oder Besitzer veröffentlicht, sondern bleiben zum Schutz der Privatsphäre unter Verschluss bei der Klimaregion.
- Lediglich die Auflistung der vielfältigen Sorten soll bekannt gegeben werden und die Möglichkeit zur Entnahme von Edelreisern im Einvernehmen mit Baumbesitzern geschaffen werden.
Vorgehensweise
Wir bitten Besitzer von Streuobstbeständen ab sofort um Kontaktaufnahme mit der Klimaregion, wenn Obstbäume in ihrer Sorte bestimmt werden sollen, um bei Vorhandensein von Früchten die Sorten festzustellen. Die Kosten der Bestimmung trägt die Klimaregion.
Kontakt: Michaela Ziegler, 0664 – 2209 180, michaela.ziegler@energie-gunord.at
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