Biodiversität vom Biotop bis zum Steinhaufen

Karl-Heinz Fraiß hat sich schon seit Jahren der naturnahen Bewirtschaftung seines Bauernhofes verschrieben. "Biobetrieb sind wir seit 1994, mit Biodiversität am Bauernhof sind wir noch einen gewaltigen Schritt weitergegangen", sagt der Bauer, der mittlerweile zum Nebenerwerbs-Biologen mutiert ist. Mehr als 40 Nistkästen und die Biotope locken Vögel und Amphibien an. Neuntöter, Wiedehopf, Schwarzstorch – "heuer gibt es viele Schwalben, auch die schauen schon aus ihren Nestern". Steinhäufen, Holzstöße und stehengelassene Wiesenstreifen bieten Schutz und Unterschlupf für allerlei Insekten und Käfer.

Die Woche Bruck/Mur berichtet ausführlich über das Biodiversitätsprojekt in Kindberg.

Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) hat sich auch die Biodiversität auf den österreichischen Bauernhöfen auf ihre Fahnen geheftet. Der Kindberger Karl-Heinz Fraiß ist einer von 40 Landwirten in Österreich, die sich zum Biodiversitätsleiter ausbilden ließen.
Das ÖKL ist ein gemeinnütziger Verein, im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus tätig, und versteht sich als Plattform für Diskussion und als „Katalysator“ zur Durchsetzung neuer Ideen und Projekte.
Eine weitere Förderschiene für Biodiversität ist der ENP – steht für Ergebnisorientierter Naturschutzplan. Dabei werden mit den Landwirten konkrete Naturschutz-Ziele für die Naturschutzflächen am Betrieb festgelegt. Auch hier ist Karl-Heinz Fraiß aktiv tätig. Sprich: In regelmäßigen Abständen muss er ein Monitoring des Artenbestandes auf seinen Flächen dokumentieren. Mehr Informationen auf www.oekl.at

Steirerteich - Vorsorge durch Planung

Im Zuge der Exkursion wurde auch über das Projekt "Steirerteich" gesprochen. Steirerteich schafft den bäuerlichen Betrieben einen freien Zugang zu einem professionellen Planungswerkzeug auf Basis der räumlichen Daten des Landes Steiermark. In Anlehnung an die fachlichen Grundlagen der Landwirtschaft berechnet das Werkzeug den Wasserbedarf für unterschiedliche Maßnahmen. Bevorratungssysteme können grob geplant und eine Interaktion mit der Rechtslage geprüft werden. Im Zuge des Klimawandels wird das Thema "Wasser in der Landwirtschaft" immer wichtiger. Sei es, um Biotope zu erhalten oder Bewässerungen für Kulturen zu ermöglichen.

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