Klimagärten in unserer Region

Öffentlicher Raum wird in Zukunft ein wichtiger Bestandteil von Klimaanpassungs-maßnahmen werden. Durch die Aktivierung von gemeindeeigenen Flächen zu Klimagärten, die unsere Umwelt nachhaltig positiv beleben und in denen nur nachhaltige Rohstoffe verwendet werden, wird die Bevölkerung in die Gestaltung solcher Gärten miteingebunden.
In den Gemeinden Gratkorn (Gratkorn Park), Peggau („Ein Garten für ALLE der Fa. Zuser) und Übelbach („Essbarer Wildniskultur-Spielplatz“) wird von Johnny und Sandra Peham gezeigt wie diese Konzepte auch in Privatgärten und in der Landwirtschaft umgesetzt werden können.

Exkursion zu den Klimagärten in Gratkorn, Peggau und Übelbach

Im Rahmen unserer Exkursion am 16. Juli begrü´´ßt uns in Gratkorn Hans Preitler (Vorstandsmitglied Marktgemeinde Gratkorn) und berichtet über die Entstehungsgeschichte des Bienen-Projekts im Park Gratkorn. Hier finden Bienen einen vielfältigen Lebensraum (vom Sandarium bis zum Kräuterbeet). Johnny und Sandra Peham setzten im Park im letzten Jahr Obstbäume mit zugehöriger Baumscheiben-Bepflanzung. Als Baumscheibe bezeichnet man den Boden rund um den Stamm des Baumes. Entsprechende Förderpflanzen unterstützen den Baum. Alle Bäume, vor allem aber Obstbäume, lieben die Symbiose mit anderen Pflanzen (z. B.: Beinwell, Kamille, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Schnittlauch, Löwenzahn, Maiglöckchen, Pflücksalate, Radieschen,...). Weiters benötigen Bäume oftmals Schutz vor Rasenmähern, Motorsensen oder parkenden Autos.

Offene kommunizierende Wasserflächen sind ein wesentlicher Bestandteil der Wildniskultur.
Naturteich im Garten für ALLE der Fa. Zuser, Peggau

Im Garten für ALLE der Firma Zuser in Peggau sehen wir, wie wichtig eine Wasserfläche (ohne Abgrenzung zum Boden) im Gartenbereich ist, um den natürlichen Wasserkreislauf aufrecht zu halten durch Verdunstung vor Ort und unterirdische Wasserkommunikation. Weiters werden die Vorteile einer Benjeshecke (Totholzhecke kombiniert mit Weiden) erörtert. Hier finden zahlreiche Vögel und Insekten Unterschlupf.

Hannes Katzbauer (GR Übelbach) empfängt uns am Essbaren Spielplatz in Übelbach, Übelbach ist 1. Essbare Gemeinde Österreichs, der Gemeinderat-Beschluss fiel einstimmig, mit der Umsetzung wurde 2012/13 begonnen. Hier diskutieren wir noch einmal die Vorteile der Hügelbeete:

  • Erhöhte Speicherung von Feuchtigkeit und Wärme
  • Langsame und langfristige Verrottungsprozesse durch die Masse des Hügelbeetes und durch Flächenkompostierung des organischen Materials vor Ort
  • Je größer, desto besser: Denn dann sorgen mehr Mikroorganisemn und Würmer für ein optimales Ökosystem, wodurch die Humusproduktion steigt und damit auch die CO2-Bindung.
  • Die Anbaufläche wird vergrößert.

Auch spielt in der Wildniskultur die Terrassierung von Hängen eine große Rolle, z.B. bei der Bearbeitung von "Ungunstlagen" in der Landwirtschaft. Die Erosion wird durch die Terassierung verringert und das so wichtige Wasser bleibt länger auf der Fläche. Generell wird durch Terrassierung meine nutzbare Anbaufläche deutlich vergrößert.

Die hier beschriebenen Themen sind dem Buch: Perma- und Wildniskultur, Mit einfachen Schritten zum Klimaschutz im eigenen Garten, Johann und Sandra Peham, Stocker Verlag entnommen.

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