Exkursion: Erosionsschutz in der Landwirtschaft

Seit Juli 2020 sind wir – Deutschfeistritz, Frohnleiten, Peggau, Semriach, Übelbach – mit der KLAR Graz-Umgebung Nord auch Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR) und widmen uns auch mit einer unserer Maßnahmen verstärkt dem Themenschwerpunkt „Landwirtschaft im Wandel“. Auch unsere Region ist von Starkregen-Ereignissen sehr betroffen! Mit dem Klimawandel verändert sich auch das Wetter und es kommt zu einer starken Zunahme von Starkregen und seinen Folgewirkungen, wie auch die ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik aus einer Studie zum Thema erläutert.

Erosionsschutz im Kürbisanbau | Bodenbedeckungsgrad und Oberflächenabfluss stehen im Zusammenhang | © Hannes Obendrauf
"Erosionsschutz im Kürbisanbau" | Bodenbedeckungsgrad und Oberflächenabfluss stehen im Zusammenhang | © Hannes Obendrauf

Bodenbedeckung hilft gegen Bodenerosion

Als negative Auswirkung sind beispielsweise Folgen hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit, bedingt durch Bodenerosion (Wasser) und ungeschützten Bodenoberflächen. Die Zusammenhänge zeigen sich in der Verarmung an organischer Substanz, Strukturverschlechterungen sowie Versauerung.  Mit dem Grundgedanken der „konservierenden Bodenbearbeitung“ – geringe Bearbeitungsintensität, Arbeitstiefe und vermindertes Belasten der Pflanzen und Reste – wird der Bodenverdichtung als auch der Erosion entgegengewirkt. Auch ist der Zwischenfruchtanbau ein vorbeugendes Verfahren, um den Boden möglichst lange zu bedecken. Hier werden z. B. Zwischenfrüchte genutzt, welche im Winter abfrieren und dann eine schützende Mulchdecke bilden – der Grad der Bodenbedeckung ist erhöht! Denn zwischen dem Bodenbedeckungsgrad und dem Oberflächenabfluss besteht ein Zusammenhang: Bereits 20% Bodenbedeckungsgrad reduzieren den Oberflächenabfluss um ca. 50%, wie in der unteren Grafik ersichtlich ist. 

Bodenerosion: Zusammenhang von Bedeckungsgrad und Oberflächenfluss | Quelle: Roth et al. 1990 in: Brunotte und Duttmann 2001, 72
Bodenerosion: Zusammenhang von Bedeckungsgrad und Oberflächenfluss | Quelle: Roth et al. 1990 in: Brunotte und Duttmann 2001, 72

"Blöd is', wenn da Kürbis mürb is'."

Ackerflächen am Hang sind in Zukunft noch stärker von Bodenerosion betroffen. Eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die Erosion ist die Mulchsaat. Besondere Herausforderungen gibt es bei der Kultur Ölkürbis, da sie besonders empfindlich ist. Wie sich die Pflanzen bei verschiedenen Mulchsaaten entwickelt haben, werden wir uns im Rahmen einer Exkursion vor Ort bei Familie Obendrauf, Lappach 26, 8413 St. Georgen an der Stiefing, anschauen.

 

Begleitet wird die Besichtigung von Ing. Stefan Neubauer (Landwirtschaftskammer), DI Reinhold Pucher (Landwirtschaftskammer) sowie DI (FH) Isabella Kolb-Stögerer (KLAR! Stiefingtal) und Roman Mühl, BSc MSc (KLAR! Graz-Umgebung Nord).

 

Wir starten die Exkursion zur „Besichtigung Erosionsschutz beim Kürbisanbau“ nach St. Georgen an der Stiefing am Freitag, 28.08.2020 ab 14:45 Uhr beim Gemeindeamt in Deutschfeistritz (Ankunft: 16:00 Uhr; Rückkehr: ca. 19:00 Uhr) mit einem Bus von der Firma Eibisberger – zur Verfügung gestellt von der KLAR! Graz-Umgebung Nord. Bitte die aktuellen Verordnungen hinsichtlich COVID19 beachten! ACHTUNG: begrenzte Anzahl an Sitzplätzen! Die Teilnahme an der Exkursion ist kostenlos - Anmeldung via

  • Email unter office(at)energie-gunord.at
  • telefonisch unter 0664 201 99 05

Fragen zum Thema oder zu weiteren Veranstaltungen, Exkursionen, Beratungen oder zu Projekten der KLAR! Graz-Umgebung Nord (Klimawandel-Anpassungsmodellregion) werden gerne beantwortet.

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